Als Bodhisattva wird jemand bezeichnet, der das Streben nach dem eigenen Wohl aufgegeben hat und sein Leben dem Wohl aller Lebewesen widmet. Dieser Mensch hat Bodhichitta, den Erleuchtungsgeist, entwickelt und dies mit den Gelübden eines Bodhisattvas besiegelt.
Nun betreiben Buddhisten die Praxis nicht, weil sie die Buddhaschaft bereits erreicht haben. Deshalb steht am Anfang des Weges die Entscheidung, zum Wohl aller Wesen handeln zu wollen. Dies nennt man wünschendes Bodhicictta. Mit der Übung wird dies dann langsam zu einer Geisteshaltung, dem spontanen Bodhicitta. Da dies jedoch nicht einfach zu erreichen ist, braucht es eine Stütze, der Zuflucht. Um den Wunsch zu bestärken und Hilfe zu erhalten, nimmt man die Bodhisattva-Gelübde.
Durch bestimmte Handlungen kommt es dazu, dass wir diesen Gelübden zuwiderhandeln. Die 18 Hauptübertretungen sind folgende:
- Sich selbst loben und andere herabsetzen
- Dharma-Lehren und Reichtum nicht mit anderen teilen.
- Der Entschuldigungen anderer nicht zuhören (oder andere schlagen).
- Die Mahayana-Lehren verwerfen und stattdessen erfundene verbreiten.
- Gaben an sich nehmen, die für das dreifache Juwel bestimmt sind.
- Den heiligen Dharma aufgeben.
- Denjenigen, die in safranfarbige Gewänder gekleidet sind (d.h. Ordinierte), etwas stehlen.
- Eine der fünf unmittelbar ins Elend führenden Taten begehen.
- Eine verzerrte, der Leere entgegengesetzte Sichtweise vertreten.
- Orte, wie zum Beispiel Städte, zerstören.
- Die Leerheit Personen lehren, deren Geist ungeübt ist.
- Andere von der Erleuchtung abbringen.
- Andere von ihren Pratimoksha-Gelübden abbringen.
- Das Fahrzeug der Shravakas herabsetzen.
- Eine unwahre Verwirklichung des Tiefgründigen kundtun.
- Güter, die dem Dreifachen Juwel gestohlen wurde, annehmen.
- Jemanden unfair bestrafen.
- Bodhichitta aufgeben.